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Datum: 7. Oktober 2024
Autor: Katharina Koch
Sanuyé vereint in Some Advice gekonnt Jazz, Soul und Pop
Das Septett Sanuyé veröffentlichte am 19. März ihre Debut Single Some Advice. Der Band gelingt es gekonnt, das Thema einer beendeten Freundschaft schwungvoll und mit einer Portion Witz aufzuarbeiten. Dabei zeigen die studierten Musiker:innen, wie durch das Zusammenspiel von Jazz, Soul und Pop ein frischer neuer Sound entstehen kann.

Ich habe mich mit Sängerin Katharina Koch und Saxofonist Niko Zeidler für ein Interview getroffen und mit ihnen über die Entstehung ihres Albums, musikalische Einflüsse und die Zukunft geplaudert.

Zwischen Uni und BuJazzO

Sanuyé besteht aus sieben Musiker:innen und spielt einen Mix aus Jazz, Soul und Pop. Zusammengefunden haben sich die Mitglieder durch das gemeinsame Jazz-Studium an der Musikhochschule in Hannover sowie dem Bundesjazzorchester (BuJazzO). Initiatorin der Band war die Sängerin Katharina Koch: „Ich habe die Band 2018 für mein Bachelor-Abschlusskonzert gegründet. Zu diesem Zeitpunkt habe ich angefangen, eigene Musik zu schreiben und diese für ein Septett zu arrangieren.“ Am 19. März veröffentlichte Sanuyé nun ihre erste Single Some Advice.

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Weniger Jazz, mehr Soul-Pop

Der Song lebt vor allem von dem eleganten, herrlich leichten Gesang und dem akzentuierenden Bläsersatz. Das Klavier ist zurückgestellt und legt eine Fläche von Akkorden, die vom Kontrabass gestützt wird. Die Melodieführung des Gesangs ist vom Jazz beeinflusst, bietet aber genug Ohrwurmpotenzial um im Gedächtnis zu bleiben. Der Gesamtcharakter des Songs überzeugt durch eine gelungene Mischung aus souligen und jazzigen Elementen. Meiner Meinung nach eignet sich der Song gut als Einstieg in etwas jazzlastigere Musik, da er musikalisch vielen Hörer:innen zugänglich sein dürfte.

Obwohl die Musiker:innen alle einen Jazzhintergrund haben, bedient sich die Band weniger an der Form traditioneller Jazznummern. „Dadurch, dass wir einen großen Souleinfluss haben, verfolgen wir in unseren Songs eher Popstrukturen. Die Bläser spielen oftmals Backings. Ab und zu wird mal ein Solo gespielt, aber das macht eher einen kleinen Teil im Stück aus“, sagt Saxofonist Niko Zeidler.

Seiner Meinung nach besitzt Sanuyé durch die Wahl des Kontrabasses ein Alleinstellungsmerkmal, dass sie von anderen Jazz-Soulbands abhebt. „Im Traditional Jazz ist es üblich, dass dort ein Kontrabass spielt. Es gibt auch ein paar Bands, die es so handhaben wie wir. Aber meistens ist in den Bands immer ein E-Bass dabei. Wir spielen eher einen akustischen Soul, was ich sehr schön und auch besonders finde“, sagt Niko weiter. Katharina ergänzt: „Durch die Mischung der Genres eröffnet sich für uns ein größerer Radius an Möglichkeiten. Wir freuen uns über jede Auftrittsmöglichkeit und über jede Person, die uns zuhört. Egal, ob sie eigentlich eher Pop, Soul oder Jazz hört.“

Songwriting mit Selbstironie und Witz

Some Advice wird durch die Band leicht und schwungvoll vorgetragen, dabei ist die eigentliche Thematik des Liedes eher ernst. Katharina Koch, die für die Texte, Musik und das Arrangement der Songs verantwortlich ist, verarbeitet in dem Song das Ende einer Freundschaft. „Der Song handelt über eine Person mit der ich viel Zeit verbracht habe. Durch äußere Einflüsse hat sie sich sehr ins Negative verändert und sich für etwas Besseres gehalten. Das hat sie an mir ausgelassen und mich runter gemacht. Auch nachdem die Person nicht mehr in meinem Leben war, war ich trotzdem noch von ihren Worten verletzt und wütend. Ich habe dann überlegt, ob ich darüber einen traurigen Song schreiben soll oder versuche, das Ganze mit etwas Selbstironie und Witz zu verpacken – letzteres ist passiert“, sagt die Sängerin.

Ein großer musikalischer Einfluss ist das Album Frank von Amy Winehouse, das Katharina im Entstehungsprozess von Some Advice häufig gehört hat. Doch auch Billie Holiday, Hiatus Kaiyote und Joni Mitchell sind musikalische und lyrische Inspirationen, die sich in Sanuyés Musik wiederfinden lassen.

Wir dürfen uns auf ein Album freuen

Am 30. April erschien mit No War To Be Won die zweite Single der Band. Ein Song mit einer politischen Botschaft und stärkerem Jazzeinfluss.

Die nächste Veröffentlichung wird ein Livevideo des Songs Beautiful Soul sein. „Die Besonderheit daran ist, dass wir uns für den Song drei Streicher dazu geholt haben“, verrät Niko. Alle veröffentlichten Videos sind parallel zu der Aufnahmesession in dem D-Room Recording Studio in Gehrden entstanden.

Ende des Jahres soll das Debut Album von Sanuyé namens We All Become Stories erscheinen, das insgesamt neun Tracks stark ist. Für die Albumproduktion hat sich die Band den Tontechniker Nico Raschke mit an Bord geholt, der die Hansahaus Studios in Bonn betreibt. „Die Zusammenarbeit mit Nico war super professionell. Wir hatten dort das ultimative Rundum-sorglos-Paket und konnten uns voll auf das Musikmachen konzentrieren“, schwärmt Katharina.

Ich bin schon sehr gespannt, was uns auf dem Album von Sanuyé erwarten wird. Die Singles sind beide sehr vielversprechend und machen definitiv Lust auf mehr. Meiner Meinung nach bietet Sanuyé mit ihren Songs sowohl Jazz-Einsteigern als auch routinierten Hörer:innen einen Hörgenuss der allerfeinsten Sorte.

Mehr Informationen über die Band findet ihr auf Spotify, Instagram, YouTube und Facebook.

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